Unser Fokus im Januar

Nachricht 09. Januar 2025

Herz über Kopf

„Prüft alles und behaltet das Gute“ – so lautet die Jahreslosung für 2025. Quasi ein Motto, das die christlichen Kirchen über das Jahr stellen. Zu verstehen auch als Verhaltenstipp oder Spielregel für unser Miteinander. Es ist eine Einladung zu Diskussion und Austausch:

Spricht mich der Gedanke an?
Was genau könnte gemeint sein und was heißt das im Alltag?
Wie sehen das meine Freund:innen, Kolleg:innen, die Familie?
Ist der Spruch hilfreich für mich oder reiht er sich ein zwischen vielen netten Kalenderweisheiten?

Seit über 90 Jahren gibt es die Tradition der Jahreslosungen in den Evangelischen Kirchen – längst sind sie ökumenisch und werden von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) ausgewählt. Dabei wird darauf geachtet, dass der Spruch kurz, prägnant und umsetzbar ist. Im Kleinen wie im Großen.

Alles Prüfen und (nur) das Gute behalten. Das klingt auf den ersten Blick nach Kontrolle, Rationalität und viel Bewertung. Was ist mit unserem Bauchgefühl? Was ist mit intuitivem Handeln? Sind das nicht wichtige Elemente in unserem Miteinander?

Ja – Absolut!

Der Begriff „Prüfen“ kann verstanden werden als Einladung, in sich hineinzuhören – rational und emotional. Als Erinnerung daran, dass es gut ist, sich Zeit zu nehmen, Gefühle und Gedanken wahrzunehmen und zu bewegen. Um dann kluge Entscheidungen zu treffen: Das Gute behalten.

Was ist das Gute? Vielleicht gelingt es, einem Bauchgefühl oder dem Herz zu folgen, wo rational eine andere Entscheidung fallen würde: Mit der Freundin, dem Freund treffen, obwohl die Zeit zwischen den Terminen knapp ist? Oder genau andersrum?  Auf eine Verabredung verzichten, um endlich mal wieder genug zu schlafen? Zivilcourage zeigen obwohl wegschauen bequemer wäre? Schlagzeilen genau prüfen, bevor sie weiterverbreitet werden…. Beispiele gibt es reichlich.

Was beeinflusst unsere Entscheidungen, wie gehen wir mit den vielen Informationen um, sind wir immer ehrlich zu uns selbst und zu anderen? „Prüft alles“ ist ein Aufruf, in uns hineinzuhören und zu reflektieren.  Seit wachsam und kritisch und nutzt die guten Dinge.

Es ist Gutes da – auch hier fordert der Spruch geradezu dazu auf, genau dem Guten Raum zu geben. Es zu behalten und es nutzen. Als einzelne Menschen und als Gesellschaft entwickeln wir uns weiter, wenn der Fokus auf dem Gelingenden liegt. Hier wird auf eine wichtige Haltung angespielt: Auf die Jammerkultur und die des Schlechtredens. Es tut nicht gut, immer nur das Schlechte zu sehen, zu betonen und weiterzuverbreiten. Aber es tut sehr gut, Schönes zu teilen, kleine und große Erfolge zu feiern und füreinander da zu sein.

Natürlich müssen wir auch mit schlechten Erfahrungen, Erinnerungen oder Taten umgehen – wir dürfen sie nicht „wegschweigen“. Vielmehr müssen wir hier unsere gute Gabe einsetzen, zu reflektieren und zu verändern, daraus zu lernen und zu Fehlern zu stehen. Das gilt für einzelne Menschen genauso wie für Einrichtungen, Institutionen, Politik und Gesellschaft.

Im Neujahrsgottesdienst am 24. Januar beschäftigen wir uns als FaBi mit der Jahreslosung und haben sie dazu nochmal gekürzt: „Herz über Kopf“ heißt unser Gottesdienst und auch unser Jahresmotto. Es passt gut zu uns. Mit großer Begeisterung und viel Herz sehen wir den Herausforderungen entgegen, die uns in diesem Jahr erwarten:

Wir werden uns räumlich und konzeptionell verändern. Vieles haben wir bereits auf den Prüfstand gestellt – viel Gutes werden wir behalten. Und noch mehr hinzugewinnen: So erarbeiten wir im Team neue Konzepte und entwickeln die FaBi - aber auch uns persönlich - weiter.

Das wünschen wir auch euch im neuen Jahr!
Möge es ein gutes Jahr für euch werden - behütet und hoffnungsvoll.

"Prüft alles und behaltet das Gute. (1. Thess. 5,21)"

 

Alle sind herzlich eingeladen zu unserem Neujahrsempfang am 24.01.25 um 17 Uhr in der Kreuzkirche.

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