Ethische Perspektiven auf die Klimakrise - Klimaethik zwischen Wissenschaft und Politik
Wir merken zunehmend, dass die durch Treibhausgasemissionen verursachte Erwärmung des Klimas deutliche Folgen im Leben der Menschen hat. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und anhaltende Trockenheit werden spürbar häufiger. Die Gletscher tauen ab, in ehemals schneesicheren Skigebieten fällt im Winter kaum noch Schnee. Es drohen Ernteausfälle, Nahrungsmittel- und Trinkwasserknappheit. Die Biodiversität nimmt rapide ab, auch weil Tier- und Pflanzenarten vielfach unter enormem Klimastress stehen. Bereits heute sind die Folgen des Klimawandels eine maßgebliche Fluchtursache und der Migrationsdruck aus diesem Grund ist perspektivisch steigend. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur von Städten und Siedlungen vielfach unzureichend auf extreme Wetterereignisse ausgelegt ist.
Die philosophische Klimaethik steht in dieser Situation orientierend zwischen der Wissenschaft, die den Klimawandel aufwändig empirisch untersucht und Daten und Fakten liefert, und der Politik, die in Anbetracht der Klimakrise demokratisch legitimiert das gesellschaftliche Handeln zu steuern hat. Orientierend wirkt die Klimaethik durch eine klare begriffliche Sortierung und eine kritische Reflexion der im Diskurs verwendeten Argumente.
Der Kurs wird in die philosophische Klimaethik einführen und, gestützt auf das bewährte Standardwerk zur Klimaethik von Dominic Roser und Christian Seidel, insbesondere drei Leitfragen näher betrachten:
- Sind wir aufgrund des Klimawandels überhaupt zu etwas verpflichtet?
- Falls wir zu etwas verpflichtet sind: Zu wie viel sind wir verpflichtet?
- Wie sind diese Pflichten zu verteilen?
In den Sitzungen wird vom Dozenten jeweils zunächst ein ca. 45-minütiger Einführungsvortrag gegeben. Anschließend stehen je 45 Minuten für Diskussion und Austausch zur Verfügung. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Vorausgesetzt wird lediglich ein grundlegendes Interesse am Thema.